Wir machen weniger Pause: drei von fünf Teilnehmenden arbeiten im Homeoffice mehr als im Büro und nutzen Pausen weniger zur Entspannung, als um Haushaltstätigkeiten zu verrichten. Jedoch können viele Befragte ihre Arbeitszeit frei über den Tag einteilen – 40 % nutzen diese Möglichkeit. Ca. 50 % halten feste Arbeitszeiten ein.
Ein Argument für die mobile Arbeit liegt in eingesparten Fahrtzeiten. Jeder fünfte Teilnehmende gibt einen Fahrtweg von mehr als zwei Stunden an. Die vorab genannten Aspekte zahlen auf die Entwicklung der Work-Life-Balance ein. Diese ist für 50 % der Teil-nehmenden im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibend. Für 25 % hat sich die Work-Life-Balance verbessert und für 17,5 % verschlechtert.
Für Unternehmen stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage: Hört die gesetzliche Verantwortung des Arbeitgebers im Office auf, oder braucht es eine ganzheitliche Betrachtung und den Einbezug der neuen Arbeitsformen (mobiles Arbeiten, Co-Working, Homeoffice)?
Insgesamt lässt sich feststellen: die Ausstattung im Homeoffice und das Tätigkeitsprofil der Mitarbeitenden haben einen grossen Einfluss auf den Erfolg von digitaler Arbeit.
Eng mit der Work-Life-Balance in Verbindung steht das Thema Well-Being – also das Wohlfühlen bei der Arbeit. Eine zentrale Herausforderung in diesem Zusammenhang ist die kontinuierliche Informationsflut. Innerhalb einer Minute werden weltweit 190 Mio. E-Mails versendet. Auch die Frequenz von Besprechungen erhöht sich.
Mitarbeitende absolvieren teilweise eine Videokonferenz nach der anderen: 70 % der Befragten führen mehrfach täglich Besprechungen durch. Einige Teilnehmende berichten davon, dass die digitale Informationsflut dazu führt, dass sich die gefühlte Arbeitslast kontinuierlich erhöht.
Distanz zur Arbeit zu schaffen, wird laut dem Soziologen Alain Ehrenberg eine unserer zentralen Aufgaben, denn die Anforderungen an uns wachsen: Die Intensität von Arbeit, die geforderte Mobilität und Flexibilität sowie Konnektivität fordern uns täglich mehr heraus. Firmen wie Delivery Hero oder Randstad haben dies erkannt, passen ihre Flächen an und schaffen neue Positionen, die dem Thema „Well-Being im Office“ Raum geben.